Unspektakulär aufgefrischt
Nach der gelungenen und sanften Sanierung des Stöcklis kann auch im Dachgeschoss gewohnt werden. Dank pragmatischer Lösungen ist mit kleinem Budget attraktiver Wohnraum entstanden.

Das schlichte, aber mit vielen Details sehr qualitätvoll gestaltete Stöckli in der schönen Hofgruppe unterhalb von Uettligen ist ein typisches Beispiel für diese Baugattung. Traditionell zogen früher die älteren Familienmitglieder ins Stöckli, wenn der Hof an die jüngere Generation übergeben wurde. Die ältere Generation blieb so in der Nähe, ohne jedoch direkt in den Betrieb eingebunden zu sein.
Beim jüngsten Umbau ging es darum, die Wohnungen im Erd- und Obergeschoss an heutige Bedürfnisse anzupassen und den Dachraum zu zusätzlichem Wohnraum auszubauen. Küche und Bad des Obergeschosses wurden vergrössert, der Dachraum befenstert und gedämmt. Dabei ging man sehr schonungsvoll mit der historischen Bausubstanz um und kombinierte auf selbstverständliche Weise Alt und Neu. Die wertvolle Innenausstattung blieb erhalten und wurde sorgfältig instand gestellt.
Sanft saniert und aufgefrischt bietet das Stöckli grosszügigen und attraktiven Wohnraum im ländlichen Umfeld. Mit wenigen Eingriffen und kleinem Budget hat man sehr viel erreicht.
Massnahmen
Um- und Ausbau, 2020–2022
Bauherrschaft: Beatrice Hommes-Jenni, Martin Kipfer
Architekten: Architectum GmbH, Bern Stefan Zahno
Handwerker: Stiftung Terra Vecchia, Gümligen (Holzbau- und Baumeisterarbeiten); Könitzer und Hofer AG, Worb (Fenster); 3 Schreiner AG, Ittigen (Schreinerarbeiten)
Denkmalpflege: Nils Wimmer
Unterschutzstellung: in Vorbereitung
Beiträge: in Vorbereitung
Das Baudenkmal in Kürze
Ehemaliges Stöckli, um 1895
Der schlichte Riegbau über massivem Erdgeschoss gehört mit dem Bauernhaus Nr. 30 und dessen Nebengebäuden zu der bemerkenswerten Gebäudegruppe auf der sanften Hangschulter unterhalb von Uettligen. Die kunstvoll gestalteten Gusseisensäulen und -konsolen der westseitigen Laube, qualitätvolle Sandsteingliederungen und die reich profilierte Fensterbank sind attraktive Beispiele für die hochwertige Gestaltung des Stöcklis.
- Die wertvolle Innenausstattung blieb erhalten und wurde instand gestellt. (Foto: Dominique Plüss).
- Die Innentreppe von der ostseitigen Laube ins Dach wurde zugunsten einer grösseren Küche abgebrochen (Foto: Dominique Plüss).
- Die Einbauten im Dachgeschoss erfolgten in reversibler Leichtbauweise (Foto: Dominique Plüss).
Text: Barbara Frutiger
Fotos: Dominique Plüss
Fachwerk 2024