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Schüpfen Saurenhorn 276

Generationenwechsel in Jwan Luginbühls Werkstatt

Eine umfassende Sanierung vereint gekonnt die historische Bausubstanz mit Elementen der Umbauten aus den 1970er Jahren. Besonders der Erhalt alter Türen und Fenster sowie die moderne Küchenbox zeigen, wie die Balance zwischen Alt und Neu perfekt gelingt.

Die moderne Küchenbox in der ehemaligen Rauchküche zeigt, wie die Balance zwischen Alt und Neu perfekt gelingt (Foto: Chris Harker).

Ursprünglich hatte das Gebäude den typischen Grundriss eines Hochstud-Taunerhauses mit Eckküche, Stuben im Südwesten sowie einem Gewerberaum im Nordosten. Beim grossen Umbau in den 1970er Jahren hatte man unter anderem Holzwände entfernt und den Dachraum ausgebaut und isoliert. Diese Veränderungen wurden bei der jüngsten Sanierung beibehalten, andere jedoch rückgängig gemacht. Besonderen Wert legte die Bauherrschaft bei den aktuellen Umbaumassnahmen auf den Erhalt der historischen Bauteile.

Alte Türen und Tore wurden instandgesetzt und, wo nötig, sorgfältig mit neuem Holz verstärkt. Die Vorfenster blieben unberührt, während die Innenfenster entweder mit Vakuumglas versehen oder nach Befund neu angefertigt wurden. Die Aussenfassaden hat man aufwendig mit der Bürste gereinigt. Ganz bewusst unverändert blieben die geschwärzten Holzbalken der ehemaligen Rauchküche. Die Küche selbst steht heute als neues Element in Form einer kompakten Box im Raum. Die Balance zwischen historischer Bausubstanz, dem Umbau aus den 1970er Jahren und der jüngsten Gesamtsanierung ist rundum geglückt.

Massnahmen

Gesamtumbau und energetische Sanierung, 2022–2025

Bauherrschaft: Lena und Jonas Gfeller

Architekten: Quartierwerk Architektur GmbH, Bern, Fritz Toni Bauer

Baufachleute (denkmalpflegerische Massnahmen): Antikschreinerei Max Büchi, Bern; Holzbau Hügli AG, Meikirch; Weber Energie und Bauphysik AG, Bern

Denkmalpflege: Nils Wimmer

Unterschutzstellung: Kanton 2025

Beiträge: Kanton (Lotteriefonds/SID)

Das Baudenkmal in Kürze

Ehem. Kleinbauernhaus von 1659, heute Wohnhaus mit Werkstatt

Dieses bemerkenswerte Taunerhaus in der Gemeinde Schüpfen präsentiert sich als längsseitig orientierte Bohlenständerkonstruktion auf einer umlaufenden, mächtigen Eichenschwelle unter einem Vollwalmdach mit Hochstüden. Besonders hervorzuheben ist die originale, zweiteilige Eingangstür. An der Ostseite schliesst sich eine Werkstatt als Anhenke unter einem abgeschleppten Dach an. Das Gebäude gehört zu den am besten erhaltenen Beispielen seiner Art in der Region. Der Eisenplastiker Jwan Luginbühl richtete sich darin seine Werkstatt ein, seine Tochter bewohnt es heute mit ihrer Familie.

  • Bauinventar online

Text: Andrea Liechti 

Fotos: Chris Harker

Fachwerk 2025

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