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Riggisberg Hermiswilstrasse 5

Dachausbau schafft Wohnraum

Mit dem sensiblen Ausbau des Dachgeschosses ist im Zentrum des Weilers Hermiswil ein gelungenes Beispiel für den respektvollen Umgang mit historischer Bausubstanz entstanden.

Das Dachgeschoss des spätbarocken Stöcklis im Weiler Hermiswil wurde für die Wohnnutzung ausgebaut (Foto: Pascalle Stettler).

Das spätbarocke Stöckli war in die Jahre gekommen – nun wurde es mit Feingefühl und einfachen Mitteln für die Wohnnutzung ausgebaut. Von Beginn an arbeiteten Architekten, Bauherrschaft und Denkmalpflege mit grossem Engagement eng zusammen. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Gebäude erfolgte in einem offenen Austausch, ein fruchtbarer Prozess entwickelte sich. Am Anfang stand das genaue Kennenlernen des Hauses: Seine besondere Raumstimmung sollte erhalten und der ursprüngliche Charakter bewahrt werden. Gleichzeitig galt es, ein durchdachtes Erschliessungs- und Wohnkonzept zu entwickeln, das sich am Bestand orientiert.

Um die ursprüngliche, klare Form des Stöcklis wieder sichtbar zu machen, entfernte man nachträgliche Anbauten. Die sorgfältige Integration der «Kamin-Hutte» ergänzt das Ensemble. Bauherrschaft und Architekt haben sich mit Respekt und Begeisterung auf das Gebäude eingelassen. Das Ergebnis ist ein gelungener Umbau, der Vergangenheit und Gegenwart harmonisch verbindet – mit Liebe zum Detail, Respekt vor der Substanz und Freude an der gemeinsamen Aufgabe.

Massnahmen

Umbau zu Wohnung, 2021–2025

Bauherrschaft: Silvia und Simon Hofer

Architekten: Architektur und Projektleitung, Andreas Stettler, Thun

Baufachleute (denkmalpflegerische Massnahmen): Zybach Holztechnik AG, Unterlangenegg; Küpfer Holzbau AG, Kaufdorf; Dekorationsmalerei Karin Hänni, Rümligen; Stettler Zimmerei GmbH, Riggisberg; Walser Umbau, Thun (Sanierung Mauerwerk)

Denkmalpflege: Matthias Trachsel

Unterschutzstellung: Kanton 2025

Beiträge: Kanton (Lotteriefonds/SID)

Das Baudenkmal in Kürze

Stöckli, um 1800

Der spätbarocke Ständerbau steht über einem Bruchsteinsockel und trägt ein leicht geknicktes Ründidach Die dreiseitige Laube ist mit reich profilierten Brüstungen und sorgfältig ausgearbeiteten Bügen mit abgeschrägten Kanten gestaltet. Südöstlich schliesst ein gepflegter Nutzgarten an. Das Gebäude steht senkrecht zum nach Südosten abfallenden Hang, traufständig zur Strasse und giebelständig an der Weggabelung. Trotz seiner geringen Grösse wirkt das Stöckli markant und prägt das Ortsbild an der Strasse von Rümligen her.  

  • Bauinventar online

Text: Matthias Trachsel

Fotos: Pascalle Stettler

Fachwerk 2025

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