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Reichenbach im Kandertal Dorfstrasse 21

Vergangenheit und Zukunft treffen sich im Jetzt

Der historisch bedeutende Gasthof Bären zählt zu den ältesten Gasthöfen im Kanton Bern. Er prägt den Dorfkern von Reichenbach und ist ein wichtiges architektonisches und ortsgeschichtliches Zeugnis.

Der «Bären» in Reichenbach im Kandertal zählt zu den ältesten Gasthöfen des Kantons Bern (Foto: Christian Helmle).

Wer die Gaststube des altehrwürdigen «Bären» in Reichenbach betritt, spürt sofort den Charme vergangener Zeiten – diese Räume haben viele Geschichten zu erzählen. Bei der sanften Renovierung wurde grossen Wert daraufgelegt, die historische Substanz des Gebäudes zu erhalten: Die originale Elektrifizierung der Lampenstellen wurde saniert und das Innenleben des Kachelofens erneuert, ohne das Erscheinungsbild zu verändern. Die Oberflächen wurden lediglich gereinigt und sanft restauriert.

Über der Gaststube entstand für das Wirtepaar eine zeitgemässe Wohnung, die den heutigen Ansprüchen gerecht wird. Gleichzeitig konnten statische Schwächen am Gebäude korrigiert werden: Die Frontfassade hatte sich zunehmend und bedrohlich zur Strasse hingeneigt. Ein durchlaufender Holzträger, millimetergenau durch die bestehenden Fensteröffnungen eingeführt, verbindet die Fassade jetzt mit der Grundkonstruktion des Hauses und stabilisiert sie so dauerhaft. Das historische Gebäude bleibt so für kommende Generationen erhalten.

Massnahmen

Umbau und Restaurierung Gadengeschoss, 2023–2025

Bauherrschaft: Christian Künzi

Baufachleute (denkmalpflegerische Massnahmen): Zurbrügg + Trachsel AG, Frutigen; Martin Rösti Ingenieure GmbH, Frutigen

Denkmalpflege: Ralph Schmidt

Unterschutzstellung: Kanton 2025

Beiträge: Kanton (Lotteriefonds/SID)

Das Baudenkmal in Kürze

Gasthof Bären, im Kern von 1542

Der Blockbau mit gemauertem Sockelgeschoss und leicht geneigtem Satteldach zählt zu den ältesten Gasthöfen des Kantons. Der drei Stuben breite Kernbau beeindruckt mit seiner Grösse und der fein gestalteten Hauptfassade. Ein Stubenanbau erweitert das Gebäude an der Nordseite. Das reich durchfensterte Stubengeschoss wurde wohl im 19. Jahrhundert erneuert und beherbergt hervorragende, teils original erhaltene Einrichtungen. Der traufseitige Eingang wird über eine gemauerte Treppe erschlossen. Davor liegt ein ornamentales Kieselpflaster. Im rückwärtigen Bereich befinden sich mehrere kleinere, teils später ergänzte Bauten.

  • Bauinventar online

Text: Ralph Schmidt

Fotos: Christian Helmle

Fachwerk 2025

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