Altes Schulhaus mit neuer Zukunft
Das ehemalige Schulhaus von 1836 prägt das Ortsbild von Mühleberg. Der geschichtsträchtige Bau wurde sorgfältig saniert und fit für die Zukunft gemacht.

Auf dem Kirchhügel steht gut sichtbar das ehemalige Schulhaus von 1836. Der markante Gebäude mit seinem typischen Mansartwalmdach ist eigentlich ein Riegbau und prägt das Ortsbild seit fast 200 Jahren. Erd- und Obergeschoss wurden nachträglich mit einem groben Wurfputz versehen, um 1900 erhielt das Gebäude auf der Westseite eine Erweiterung. Drei Eichentüren an den Längsseiten stammen aus der Bauzeit.
Die Bedeutung des Gebäudes für das Ortsbild ist unbestritten, umso wichtiger war seine Sanierung: Sorgfältig wurde das Haus in die Zukunft geführt – mit Rücksicht auf die alte Bausubstanz und seine historische Bedeutung. Im Innern blieben alte Täfer, Decken, ein Trittofen und ein Holzherd erhalten. Die ursprüngliche Farbgebung wurde anhand von Befunden rekonstruiert. Die Fassaden wurden saniert, eine Innendämmung wurde angebracht, das Dach wieder mit Biberschwanzziegeln eingedeckt und der Bernerhut auf dem historischen Kamin instandgestellt. Heute nutzt die Kirchgemeinde das Gebäude: Auch wenn im alten Schulhaus nicht mehr unterrichtet wird, ist die öffentliche Nutzung geblieben. Im oberen Bereich befinden sich zwei Wohnungen – dort, wo früher bereits die Lehrpersonen gewohnt hatten. Das Haus hat seinen Charakter bewahrt. Es ist Teil der Geschichte von Mühleberg und ein lebendiger Ort für die Zukunft.
Massnahmen
Gesamtsanierung, 2022–2025
Bauherrschaft: Einwohnergemeinde Mühleberg
Architekten: Pawlik + Wiedmer GmbH, Bern
Restauratoren: Fischer & Partner AG Restauratoren, Bern
Baufachleute (denkmalpflegerische Massnahmen): Holzbau Rüedi AG, Gümmenen; Josef Gobet AG, Bösingen (Fenster); Hofmann + Dänzer AG, Bösingen (Zimmermannsarbeiten innen); Kohli Bedachungen und Spenglerei AG, Mühleberg; di pietro wysser GmbH, Laupen (Malerarbeiten); Schreinerei Gerber AG, Mühleberg (Türen); HURNI + SOHN AG die Schreiner, Ferenbalm (Holzböden)
Denkmalpflege: Nils Wimmer
Unterschutzstellung: Kanton 2024
Beiträge: Kanton (Lotteriefonds/SID)
Das Baudenkmal in Kürze
Schulhaus von 1836
Das Gebäude ist ein Riegbau, dessen Erd- und Obergeschoss nachträglich mit grobem, grauem Wurfputz versehen wurden. Es wird von einem markanten Mansartwalmdach mit unterschiedlichen Ründiformen abgeschlossen. Um 1900 wurde westseitig ein Putzbau mit Kunststeingliederung über einem hohen Sockelgeschoss angebaut. An den Längsseiten sind drei originale Biedermeier-Eichentüren mit Beschlägen erhalten. Das Haus nimmt eine wichtige Position auf dem Kirchhügel ein und bildet optisch den Rahmen für die 1974 errichtete ehemalige Schulanlage an der Buchstrasse 10.
Originale Biedermeier-Eichentüren und das mit Bieberschwanzziegel gedeckte Mansartwalmdach prägen das Baudenkmal (Foto: Pawlik + Wiedmer GmbH).
Im oberen Bereich des ehemaligen Schulhauses, wo früher die Lehrpersonen gewohnt hatten, befinden sich heute zwei Wohnungen (Foto: Pawlik + Wiedmer GmbH).
Alter Täfer und Decken im Innern blieben erhalten und die ursprüngliche Farbgebung wurde rekonstruiert (Foto: Pawlik + Wiedmer GmbH).
Text: Doris Sommer
Fotos: Pawlik + Wiedmer GmbH
Fachwerk 2025