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Langnau Schützenweg 252

Schindeldach zeigt die Verbundenheit mit der Region

Die Moosbrücke in Langnau verbindet nicht nur Ortsteile. Mit Schindeln aus Eggiwil neu eingedeckt, ist sie auch ein sichtbares Zeichen regionaler Verbundenheit.

Die Brücke ist ein wichtiger Übergang für Fussgängerinnen und Fussgänger (Foto: Bahoz Issa).

Die Moosbrücke in Langnau von 1797 gehört zu den bedeutendsten Holzbrücken des Emmentals. Mit einer Gesamtlänge von 19,6 Metern ist sie ein beeindruckendes Beispiel für den barocken Holzbrückenbau. Ursprünglich führte sie weiter flussabwärts über die Ilfis, wurde aber 1974 an ihren heutigen Standort versetzt. Seitdem ist sie ein wichtiger Übergang für Fussgängerinnen und Fussgänger, die zur Bad- und Sportanlage gelangen wollen.

Die Brücke ist als doppeltes Hängewerk unter einem Halbwalmdach konstruiert. Ihre Holzbalken sind auffallend kräftig dimensioniert, während die lichtdurchlässigen Öffnungen der Quergebinde rokokohaft verspielt wirken. Besonders auffällig ist das Schindeldach. Es wurde mit Schindeln aus Eggiwil neu eingedeckt – mit handwerklichem Können und Respekt vor der Tradition. Als zweitälteste Brücke Langnaus hat das Bauwerk grosse typologische und bauhistorische Bedeutung. Ihr sorgfältiger Unterhalt ist ein sichtbares Zeichen für die Verbundenheit der Gemeinschaft mit dem Bauwerk und zeugt von ihrer grossen Bedeutung für die Identität der Region.

Massnahmen

Neue Schindeleindeckung, 2023–2025

Bauherrschaft: Nathalie Kury und Cyril Kunz

Baufachleute (denkmalpflegerische Massnahmen): Werkhof Langnau im Emmental; Schwarz Gerüstbau AG, Schüpbach; stettler polybau AG, Eggiwil; Elektro Liechti AG, Langnau im Emmentalt

Denkmalpflege: Josephine Eigner

Unterschutzstellung: Kanton 1963, Bund 1975

Beiträge: Kanton (Lotteriefonds/SID)

Das Baudenkmal in Kürze

Moosbrücke von 1797

Die Moosbrücke wurde 1974 rund 500 Meter flussaufwärts versetzt und restauriert. Sie ist als doppeltes Hängewerk konstruiert und weist ein Halbwalmdach auf. Die Konstruktionshölzer sind auffällig kräftig, während die lichten Öffnungen der Queröffnungen verspielt wirken. Die Portale mit Freibünden sind sorgfältig gestaltet. Der Zugang erfolgt auf beiden Seiten über neuere Betontreppen. Als zweitälteste Brücke Langnaus hat das Bauwerk grosse baugeschichtliche Bedeutung – auch wegen wegen der ähnlichen Konstruktion wie die Brücke Schärischache, Ramseren aus dem Jahr 1795.

  • Bauinventar online

Text: Josephine Eigner

Fotos: Bahoz Issa, stettler polybau AG

Fachwerk 2025

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