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La Neuveville Chemin de Poudeille 2

Wohnen zwischen Reben und Weinkeller

Der Auftrag an die Architekten bestand darin, einem ehemaligen Bauernhof neues Leben einzuhauchen. Darin waren früher die Wohnung des Bauern, Ställe und Wirtschaftsräume für den Weinbau untergebracht. Nun entstanden darin fünf neue Wohnungen.

Zum Anwesen «La Poudeille» gehören eine herrschaftliche Villa, ein eingefriedeter Garten und ein Bauernhof – Darin entstand neuer Wohnraum (Foto: Stefan Hofmann).

«La Poudeille» liegt auf einem Plateau oberhalb der mittelalterlichen Stadt La Neuveville. Die Häuser des Guts prägen die umliegende Weinbaulandschaft. Zum Ensemble gehören eine herrschaftliche Villa, ein bäuerliches Betriebsgebäude für Landwirtschaft und Weinbau sowie ein eingefriedeter Garten.

Die aktuelle Sanierung konzentrierte sich auf den ehemaligen Bauernhof von 1923. Die Wohnung des Bauern wurde vollständig restauriert. Historische Elemente – etwa Parkettböden, ein Ofen aus dem 18. Jahrhundert der Manufaktur Landolt, Holzverkleidungen und Einbauschränke – wurden sorgfältig erhalten und fachgerecht aufgearbeitet.

Zusätzlicher Wohnraum entstand im Ökonomiebereich: in den ehemaligen Stallungen, dem Heuraum und im Weinkeller. Während im bestehenden Wohnteil der Fokus auf der behutsamen Aufwertung der historischen Substanz lag, folgt die Umgestaltung der ehemals landwirtschaftlich genutzten Räume einer bewusst zeitgenössischen Architektursprache. Diese äussert sich in klaren Eingriffen und einer modernen Materialwahl.

Massnahmen

Umbau und Integration von Wohneinheiten, 2023–2025

Bauherrschaft: Einwohnergemeinde der Stadt Bern, Bern

Architekten: wahlirüefli Architekten und Raumplaner AG, Biel/Bienne

Restauratoren: Roland von Gunten, Renan

Baufachleute (denkmalpflegerische Massnahmen): STUBERHOLZ AG, Schüpfen; Muesmatt AG, Zollikofen; Kühni AG, Ramsei; Perler Ofen GmbH, Wabern bei Bern; 3A Schreinerei, Aegerten; Atelier Fink, Einigen (Tapeten)

Denkmalpflege: Michèle Bless

Das Baudenkmal in Kürze

Bauernhof von 1923

Dieses Gebäude vereint in zwei rechtwinklig angeordneten Baukörpern einen Wohnteil und landwirtschaftliche Nutzräume. Der für das Wohnen bestimmte Teil zeichnet sich durch sein weit ausladendes Dach und seine Vorbauten aus, während der ländliche Teil hofseitig über ein Pendant zum Wohnteil verfügt. 

Das Bauwerk erscheint als ausgewogenes Zusammenspiel von Tradition und Innovation: Seine Volumetrie, sein Stil und die äusseren Gestaltungselemente einer Berner Bauernhausarchitektur verweisen auf die ländliche Bautradition; die innere Struktur und die verwendeten Materialien hingegen setzen die Konstruktionstechniken der damaligen Zeit um.

  • Bauinventar online

Text: René Koelliker

Fotos: Stefan Hofmann

Fachwerk 2025

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