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Kirchberg Chilchweg 9

Neue Fenster zum Paradies

Anlässlich des Projekts «Umnutzung Pfarrhaus» wurden die Fenster im Erd- und im Obergeschoss erneuert. Das Resultat ist handwerklich und ästhetisch erstklassig und wertet das Erscheinungsbild der ganzen Anlage auf.

Heute wird das Pfarrhaus nicht mehr als Wohnhaus genutzt, es beherbergt die Pfarrbüros (Foto: Bahoz Issa).

«Willkommen im Garten Eden» heisst es am Gartentor des Pfarrhauses Kirchberg. Die Kirchgemeinde stellt zurzeit aufgrund des Umnutzungs-Projekts den grossen Garten und das Erdgeschoss des Pfarrhauses als öffentlichen Begegnungsort zur Verfügung. Ausserdem beherbergt das Gebäude, das nicht mehr als Wohnhaus genutzt wird, die Pfarrbüros.

Die Umnutzung war Anlass für eine gesamthafte Erneuerung der Fenster in den beiden Hauptgeschossen. Die dortigen Fenster stammten von 1967/68. Damals war das Gebäude umfassend restauriert worden. Im Dachgeschoss hatte man die Fenster 2013 ersetzt. Bei der aktuellen Fenstersanierung knüpfte die Bauherrschaft an die früheren Erneuerungen an: Die qualitativ guten und zum Objekt passenden Beschläge wurden wiederverwendet, die 1967 gewählte Sprossenteilung wurde für die neue Dreifachverglasung übernommen.

Der Aufwand für die massgeschneiderte Lösung hat sich gelohnt: Die neuen Fenster sind handwerklich mustergültig ausgeführt und wirken auch im Detail erstaunlich filigran – sozusagen paradieswürdig. ESM

Massnahmen

Fensterersatz im EG und OG, 2022–2024

Bauherrschaft: Kirchgemeinde Kirchberg

Architekten: BW Architekten AG, Kirchberg

Baufachleute (denkmalpflegerische Massnahmen): Schreinerei Eggimann AG, Wyssachen

Denkmalpflege: Simon Haldi

Unterschutzstellung: Kanton 1970, Bund 1970

Beiträge: Kanton (Lotteriefonds/SID) 

Das Baudenkmal in Kürze

Pfarrhaus von 1636
Der qualitätsvolle spätgotische Putzbau mit Halbwalmdach entstand an der Stelle eines Vorgängerbaus. Das Gebäude ist von der südlichen Traufseite her zugänglich und verfügt über Zwillingsfenster mit profilierten Sandsteingewänden sowie ein beeindruckendes, datiertes Portal mit abgeflachtem Korbbogen. Auch die Rokoko-Haustür ist bemerkenswert. Eine weitgespannte Ründi überspannt die westliche Giebelfassade, die Freibundverschalung der Ostseite ist wohl jüngeren Datums. 1779 entstand nordseitig ein zweigeschossiger Anbau unter Pultdach, der bei der umfassenden Renovation von 1967/68 teilweise rückgebaut wurde. Das historisch bedeutende Gebäude liegt an der nördlichen Hangkante des Kirchhügels und ist von einem malerischen Garten umgeben, zu beachten ist insbesondere der zweiteilige Brunnen Chilchweg N.N

  • Bauinventar online

Text: Elisabeth Schneeberger

Fotos: Bahoz Issa

Fachwerk 2024

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