Mehr als ein Dach über dem Kopf
Das «Bönigerhaus» hat dank seinem frisch sanierten Biberschwanzdach eine aussergewöhnliche, ästhetische Wirkung im Ortsbild von Ins.

Ins besitzt ein Ortsbild von nationaler Bedeutung und verfügt über einen beeindruckenden Bestand an historischen Bauernhäusern. Dazu gehören auch die gut erhaltenen Hofreihen an der Müntschemiergasse mit ihren traufständigen Bauten, gepflegten Vorgärten und voluminösen Dächern.
Das imposante Teilwalmdach des Bönigerhauses, eines der wenigen quer geteilten Doppelhäuser der Gemeinde, illustriert eindrücklich, dass ein Dach nicht nur ein Schutz gegen Witterungseinflüsse ist, sondern auch ein entscheidendes architektonisches Element von hohem ästhetischem Wert. Traditionelle, unveränderte Dachflächen sind heute selten geworden – umso erfreulicher ist der Entscheid der Bauherrschaft, beim Bönigerhaus für die Sanierung des Dachs wieder die historischen Biberschwanzziegel zu verwenden.
Die Neueindeckung erfolgte mit viel Liebe zum Detail, am Werk waren erfahrene Dachdecker. Als Auftakt der Häuserreihe an der Müntschemiergasse hinterlässt das frisch sanierte Dach einen bleibenden Eindruck.
Massnahmen
Neueindeckung mit Berner Biber, 2022
Bauherrschaft: Maria Elisabeth und Rudolf Hefti
Baufachleute (denkmalpflegerische Massnahmen): Hubschmied AG, Ins
Denkmalpflege: Michèle Bless
Unterschutzstellung: Kanton 2022
Beiträge: Kanton (Lotteriefonds/SID)
Das Baudenkmal in Kürze
Bauernhaus, um 1800, «Bönigerhaus»
Das ehemalige Doppelhaus ist ein beeindruckender Massivbau unter geknicktem Teilwalmdach. Das mächtige Bauvolumen besteht aus zwei durch einen Scheunenteil getrennten Wohneinheiten. Die Gestaltung der Fenster- und Türrahmungen in Muschelsandstein, in gelber Originalfassung, und der aufgemalten Ecklisenen unterscheidet sich leicht auf beiden Seiten. Der stichbogenförmige Sturz des Tennstors ist aus Eichenholz gefertigt. Nordwestseitig wurde nachträglich ein niedriger, altertümlich wirkender Stallanbau unter Vollwalmdach angebaut, im Osten eine Fachwerk-Erweiterung mit Laube. Eine wertvolle Brunnenanlage ziert den teilweise gepflästerten Vorplatz. Das «Bönigerhaus» ist eines der wenigen quer geteilten Doppelhäuser der Gemeinde und markiert den Beginn einer Reihe stattlicher Bauernhäuser entlang der Müntschemiergasse.
- Das imposante Teilwalmdach des Bönigerhauses illustriert, dass das Dach auch ein architektonisches Element von hohem ästhetischem Wert ist (Foto: Markus Beyeler).
- Für die Sanierung des Dachs wurden die historischen Biberschwanzziegel verwendet (Foto: Markus Beyeler).
- Die Neueindeckung erfolgte mit viel Liebe zum Detail (Foto: Markus Beyeler).
Text: René Koelliker
Fotos: Markus Beyeler
Fachwerk 2024