Reparatur – Kernkompetenz des Handwerks
Ein kleiner Holzschopf wurde sorgfältig wieder instand gestellt. Das pragmatische Vorgehen des Zimmermanns illustriert beispielhaft das alte Prinzip von Reparatur und Wiederverwendung.

Der kleine Holzschopf befindet sich im Stallbereich des Bauernhauses und ist quer an dieses angefügt. Der Bohlenständerbau unter Halbwalmdach blieb 1947 verschont, als der Vorgängerbau des Bauernhauses in Flammen aufging. Mit seinem gewölbten Sandsteinkeller und dem grossen Dachraum bot der Schopf vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Als Lager- und Abstellraum wird er auch heute noch genutzt.
Für die Restaurierung des Kleinbaus wendete sich die Eigentümerschaft an einen Zimmermann aus dem Dorf. Der Fachmann reparierte oder ersetzte defekte Bauteile je nach Bedarf. Für einzelne Bauteile, wie etwa die mächtige Schwelle, fand man im Bauteillager der Denkmalpflege einen Ersatz Die pragmatische Instandstellung entspricht dem traditionellen Reparatur-Prinzip, wie es immer schon angewendet wurde. Die Langlebigkeit historischer Bauten beruht auf einer hochwertigen und soliden Bauweise und grossartigem handwerklichen Können.
Massnahmen
Instandstellung Gewölbe und Holzkonstruktion Holzschopf, 2021–2023
Bauherrschaft: Luzia und Thomas Furrer
Bauleute (denkmalpflegerische Massnahmen): Zimmerei Otto Bernhard, Heimiswil; Carlo Bernasconi AG, Bern (Natursteinarbeiten); Heinz Zbinden, Ersigen (Bauingenieur)
Denkmalpflege: Simon Haldi
Unterschutzstellung: Kanton 2023
Beiträge: Kanton (Lotteriefonds/SID)
Das Baudenkmal in Kürze
Holzschopf, wohl von 1751, an Bauernhaus von 1947 angebaut
Der kleine Holzschopf ist im Stallbereich quer an das Bauernhaus angefügt und schliesst das Gehöft nach Osten ab. Das Bauernhaus wurde nach dem Brand des Vorgängerbaus 1947 als währschafter Ständerbau in den ursprünglichen Proportionen neu aufgebaut. Der Holzschopf steht über einem gewölbten Sandsteinkeller, der Bohlenständerbau unter mächtigem Halmwalmdach blieb vom Brand verschont. Büge und Kopfhölzer der Konstruktionshölzer sind sorgfältig gestaltet, der Schwellenkranz mit Zapfenschlössern fixiert. Das wertvolle, multifunktionale Gebäude mit offenem Dachraum gehört einer seltenen Baugattung an und ist zusammen mit dem Hauptbau sowie Speicher und Stöckli Teil des äusserst qualitätvolles Gehöft.
- Defekte Bauteile wurden repariert oder ersetzt (Foto: Issa Bahoz).
- Zugang zum Schopf und Treppenabgang zum gewölbten Sandsteinkeller (Foto: Issa Bahoz).
- Der Schopf gehört zu einem 1947 nach Brand wiederaufgebauten Bauernhaus (Foto: Issa Bahoz).
Text: Barbara Frutiger
Fotos: Bahoz Issa
Fachwerk 2024