Alt und neu vereint
Der Gewerbebau von 1901 vereint historische und moderne Elemente. Nun wurde er sorgfältig restauriert, eine Aufstockung in Sichtbackstein ersetzt den Fachwerkaufbau von 1940. Heute bietet das Gebäude vielseitige Nutzungsmöglichkeiten und ein nachhaltiges Energiekonzept.

Der schlichte Sichtbacksteinbau – ehemals ein Eisenwarenlager – liegt am Hang zwischen Schlosshügel und Altstadt. Seine Sanierung basierte auf einem qualitätssichernden Verfahren. Der ursprüngliche Gewerbebau ist erhalten geblieben. Ein moderner Kubus, ebenfalls in Sichtbackstein, ersetzt den Fachwerkaufbau und nimmt die Fassadengliederung aus den unteren Stockwerken auf.
Nach der Sanierung bietet das Gebäude eine attraktive Mehrfachnutzung: Im Erdgeschoss befindet sich ein Kulturraum, im ersten Obergeschoss eine Bürogemeinschaft und im neu errichteten Dachgeschoss sind zwei Wohnungen entstanden. Alte Bauteile wie Fenster, Türen, Heizkörper konnten modernisiert und wiederverwendet werden. Ein Highlight ist die Beleuchtung im Kulturraum durch ehemalige Strassenlampen aus der Burgdorfer Altstadt.
Eine Holzpellet-Heizung und eine Solaranlage verbessern das Energiekonzept. Die Holzpellet-Heizung beheizt im Kleinverbund das Schlossgässli 14 selbst und drei weitere Altstadthäuser. Alte und neue Strukturen ergänzen sich – sowohl in der Gestalt als auch in der Nutzung.
Massnahmen
Instandstellung Gebäude und Ersatz Aufstockung, 2022–2024
Bauherrschaft: Johanna und Andreas Hugi-Sommer, Elsau
Architekten: werkidee architekten gmbh, Heinz Sägesser, Burgdorf; WYLERBLATTER ARCHITEKTEN GMBH, Burgdorf,
Landschaftsarchitekten: Moeri & Partner AG, Bern
Handwerker: Jost Bau AG, Wynigen (Baumeisterarbeiten); Bolzli Holzbau AG, Oberburg; Schreinerei Iseli AG, Biembach i. E.; Aeschlimann Dachtechnik AG, Burgdorf; Forster AG, Oberburg (Küche, Einbauschränke); Klossner AG, Burgdorf (Gipserarbeiten); Werthmüller Schreinerei AG, Burgdorf; Kühni AG, Ramsei (Bodenbeläge in Holz); Tschannen+Leuenberger AG, Burgdorf (Malerarbeiten)
Denkmalpflege: Simon Haldi
Das Baudenkmal in Kürze
Gewerbebau von 1901
Der schlichte, ursprünglich flach gedeckte Sichtbacksteinbau erhielt um 1940 eine Aufstockung in Rieg. Grosse Stichbogenfenster und sorgfältige historistische Formsteingliederung wie Lisenen oder verkröpfte Gesimse, Fensterstürze prägen den ehemaligen Gewerbebau. Direkt an den Hang gestellt, liegt er etwas versteckt im Rückraum der Hohengasse am Rand der Altstadt.
- Ein moderner Kubus, ebenfalls in Sichtbackstein, ersetzt den Fachwerkaufbau (Foto: Dominique Plüss).
- Teil der Mehrfachnutzung des Gebäudes ist eine Bürogemeinschaft im im ersten Obergeschoss (Foto: Dominique Plüss).
- Wohnung im Dachgeschoss: Alte Bauteile wie Fenster, Türen, Heizkörper konnten modernisiert und wiederverwendet werden (Foto: Dominique Plüss).
Text: Doris Sommer
Fotos: Dominique Plüss
Fachwerk 2024