Neue Fenster und Türe in alter Optik
Durch die neue Verglasung und die stimmige Holztür ist das ursprüngliche Erscheinungsbild des Sockelgeschosses heute wieder hergestellt und das frisch renovierte Ladenlokal ein richtiger Hingucker.

Beim Umbau des ehemaligen Coiffeursalons stellte man fest, dass die wohl in den 1950/60er Jahren eingebaute Schaufensteranlage samt Ladentür nicht zum historistischen Stil des Gebäudes passte. Unterschiedlich grosse Fensteröffnungen störten die Wirkung der rhythmisch gestalteten Fassade.
Dank einer historischen Ansichtskarte konnte nachempfunden werden, wie die Erdgeschosspartie auf der Schüsskanalseite sich um 1900 präsentiert haben könnte. Was zu tun war, lag nun auf der Hand: Zuerst wurde die nachträglich herabgesetzte Schaufensterbrüstung wieder aufgemauert. Danach baute man neue Holzfenster sowie eine neue Ladentür ein, die den ursprünglichen Charme des Hauses wieder aufleben lassen.
Für die Glasfelder der Tür konnte ein stilistisch passendes Gusseisengitter aus dem Bauteillager der Denkmalpflege organisiert werden.
Massnahmen
Fensterersatz, Türersatz, Innensanierung im Erdgeschoss, Umnutzung Coiffeurladen zu Büro, 2022/23
Bauherrschaft: Familie Jost, Lyss-Ligerz
Architekten: Arni Architekten AG, Gerhard Dieboldswyler, Lyss
Handwerker: Rosa Fenster GmbH, Busswil; Feldmann+Co. AG, Lyss; Ziehli AG, Lobsigen; Knecht GmbH, Lyss; Frepa AG, Lyss; Maler- und Gipsergenossenschaft, Biel; O. Tschanz AG, Münchenbuchsee; Knecht Kernbohrungen GmbH, Lyss; Isotech Biel-Seeland AG, Studen; Elektro Engel AG, Biel; Murri Gebäudetechnik AG, Lyss; FMW Global Services GmbH, Lyss
Denkmalpflege: Nicolas de Wurstemberger
Unterschutzstellung: Kanton 2011/2023
Beiträge: Kanton (Lotteriefonds/SID)
Das Baudenkmal in Kürze
Wohnhauszeile von 1902
Die symmetrisch angelegte, an den Strassenecken abgeschrägte Gebäudereihe besteht aus fünf Wohnhäusern. Die Fassaden sind dezent im Stil des Historismus gestaltet, mit Lisenen und Fensterverdachungen. Die Kopfbauten weisen repräsentative Risalite mit floralem und ornamentalem Dekor auf, während die Mittelbauten einfacher gehalten sind. Sehr schlicht gestaltet sind die Rückseiten zur Thellungstrasse hin. Trotz Veränderungen im Erdgeschossbereich und dem Fehlen der Vorgärten bleibt die Häuserreihe ein gutes Beispiel für den Mietshausbau um 1900. Sie ist ein wichtiger Teil der Bebauung am Schüsskanal nahe dem Zentralplatz.
Text: Katja Köhler Schneider
Fotos: WORX Design gmbh
Fachwerk 2024