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Valbirse Route de Montoz 7

Die prächtige Villa Irma

Durch die umfassende Restaurierung von Fassaden, Dach und Innenräumen erhielt eine Fabrikantenvilla ihren alten Charme zurück.

Die Villa Irma spiegelt den Wohlstand der Fabrikanten früherer Zeiten wider (Foto: Dominique Plüss).

Die ehemalige Fabrikantenvilla grenzt an die Produktionsgebäude, wie es zu Beginn des 20. Jahrhunderts bei Industrie-Ensembles traditionell der Fall war. Seit vielen Jahren hatte die Villa Irma jedoch mehr Ähnlichkeit mit dem düsteren Domizil der Addams-Family als mit einer eleganten Residenz. Das marode Dach und das dadurch eindringende Wasser gefährdeten das gesamte Gebäude. Eine umfassende Sanierung war unausweichlich, um diesen wichtigen architektonischen Zeugen der lokalen Wirtschafts- und Sozialgeschichte zu retten.

Dank der Restaurierung von Fassaden, Dach und Innenräumen hat die Villa nun ihre einstige Pracht zurückerhalten. Die zeitgenössischen Eingriffe am Dach verleihen dem Gebäude einen modernen Touch. Das Treppenhaus hat durch die Restaurierung der Marmor imitierenden Malerei seinen ursprünglichen Charme zurückgewonnen. In der einst von einer einzigen Familie bewohnten Villa sind heute mehrere Wohnungen mit zahlreichen originalen Gestaltungselementen untergebracht.

Massnahmen 

Gesamtsanierung, 2016–2024

Bauherrschaft: Helios Precision SA, Court

Architekten: kwsa – kaiser wittwer schnegg architectes, Malleray

Restaurator: Alain Fretz, Péry-La Heutte

Handwerker: Charpente de la Birse Sàrl, Tavannes (Zimmerarbeiten); Abat Tech Sàrl, Reconvilier (Fassadenanstrich); Macom constructions métalliques S.A. (Metallarbeiten), Develier; Sandro Broch, Tavannes (Holzböden)

Denkmalpflege: Olivier Burri

Unterschutzstellung: Kanton 2023

Beiträge: Kanton (Lotteriefonds/SID)

Le monument historique – en bref

Fabrikantenvilla von 1904

Die Villa Irma ist ein beeindruckendes Zeugnis des Wohlstands vergangener Tage. Das Mansart-Walmdach Mit Lukarnen und einem «oeil-de-boeuf» ist mit Schiefer bedeckt. Zwei Quergiebel unter Satteldach zeichnen die beiden Hauptfassaden aus. Die graublau gefassten Fassaden stehen über einem Kalksteinsockel und sind durch Ecklisenen und Gurtbänder – ebenfalls aus Kalkstein – gegliedert. Im Erdgeschoss fallen besonders die Fenster mit ihren ausladenden Konsolgesimsen auf. Der umliegende Garten ist von einer imposanten Kalkstein-Stützmauer mit einem schmiedeeisernen Geländer umgeben.

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Durch die umfassende Restaurierung von Fassaden, Dach und Innenräumen erhielt eine Fabrikantenvilla ihren alten Charme zurück (Foto: Dominique Plüss).

Text: René Koelliker

Fotos: Dominique Plüss

Fachwerk 2024

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